Manche Menschen haben Schmerzen oder ein Brennen im Anusbereich und zögern, mit ihren Mitmenschen oder sogar mit ihrem Arzt darüber zu sprechen. Selbstverständlich sind Hämorrhoiden ein unangenehmes Gesprächsthema im Bekanntenkreis. Es ist nicht gerade sehr stilvoll, bei einem Abendessen mit Freunden zu sagen: „Ich stehe lieber, mir tut der Hintern zu sehr weh, um mit euch hier zu sitzen!“. Oder in der Apotheke mit klarer, sonorer Stimme: „Hallo, ich brauche eine Behandlung für meine Hämorrhoiden, die sehr schmerzhaft sind.“
Die Betroffenen haben Schmerzen und kommen sich lächerlich vor. Dies wirkt sich auf ihr privates, soziales und berufliches Leben aus. Sie müssen ihre Krankengeschichte nicht mit jedem teilen, jedoch ist es ratsam, einen fachkundigen Arzt über die Beschwerden zu informieren. Ein chirurgischer Eingriff ist nicht immer notwendig und oftmals können neben Salben eine spezielle Massage, eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Bewegung unterstützend wirken.
Hilfe gegen Hämorrhoiden: Weg massieren, auf die richtige Ernährung achten, Bewegung & Co.
Bei Hämorrhoiden ersten und zweiten Grades kann die Behandlung mit einer ballaststoffreichen Ernährung und reichlicher Wasserzufuhr erfolgen. In manchen Fällen kann eine örtliche Behandlung mit Salben und Zäpfchen erfolgen. Ein chirurgischer Eingriff wird prinzipiell bei Hämorrhoiden dritten oder vierten Grades empfohlen.
Spezielle Bauchmassage
Die manuelle Behandlung von Hämorrhoiden ist eine äußerliche Behandlung, die am Bauch durchgeführt wird. Der Betroffene liegt auf dem Rücken, ist entspannt und ruhig. Indem der Masseur mit seinen Händen genau auf das Verdauungssystem einwirkt, entlastet er den Bereich um die Leber und den linken Dickdarm. Dadurch wird eine natürliche venöse Drainage des Rektums und des Hämorrhoidalvenennetzes ermöglicht. Das Blut stagniert nicht mehr im Hämorrhoidalnetz und die Hämorrhoiden erweitern sich nicht mehr. Infolgedessen können sie abschwellen und die Schmerzen werden nachlassen.
Richtige Ernährung
Obst, Gemüse, Vollkornprodukte sowie Nüsse sind ballaststoffreich und regen den Darm an, um eine mühelose Entleerung des Stuhls zu ermöglichen. Kaffee und Schokolade hingegen reizen den Analbereich. Infolgedessen sollten sie vom Speiseplan gestrichen werden. Im Gegensatz zu dem, was viele Leute glauben, verursachen scharfe Lebensmittel und Gewürze zwar keine Hämorrhoiden, aber wenn Sie welche haben, können sie die Schmerzen und den Juckreiz verschlimmern, weil sie die Schleimhäute des Analbereichs reizen.
Ausreichend Bewegung
Nicht nur, weil Sitzen eine unerträgliche Qual ist, sondern weil moderate Bewegung auch den Gang zur Toilette erleichtert. Und es geht nicht nur darum, drei- oder viermal die Woche Sport zu treiben, sondern das Sofa oder den Fahrstuhl zu meiden. Je aktiver Ihr Leben ist, desto weniger Probleme werden Sie mit Hämorrhoiden haben.
Tipps beim Toilettengang
Wenn Sie einen schlechten Stuhlgang haben, erleichtern Sie sich diesen, indem Sie die Füße auf einen Hocker legen. Er hilft Ihnen, die Beine hochzulegen – die Knie sollten höher als die Hüften sein – und so den Darm zu entspannen, was die Ausscheidung erleichtert. Zu guter Letzt ersparen Sie sich einen Teil der Tortur, wenn Sie Toilettenpapier durch Feuchttücher ersetzen, zumal der Anusbereich nicht unnötig durch Reibungen gereizt wird.
Was sind Hämorrhoiden eigentlich genau?
Hämorrhoidalvenen sind Schwellkörper, die sich im Inneren des Rektums befinden und zusammen mit dem Schließmuskel die Analöffnung schützen. Sie haben eigentlich die Aufgabe, eine gute Blutzirkulation in diesem Bereich, aber auch mit dem Rest des Körpers aufrechtzuerhalten.
Es gibt zwei Arten von Hämorrhoidalvenen:
- innere Hämorrhoidalvenen, die das Innere des Rektums auskleiden,
- äußere Hämorrhoidalvenen, die den äußeren Teil des Rektums auskleiden.
Wenn diese entzündet und gereizt werden, spricht man von Hämorrhoiden oder einem Hämorrhoidalleiden. Dabei handelt es sich um Venen, die sich vergrößern, knotig werden und hervortreten, was insbesondere Schmerzen verursacht. In der Regel können sie als Folge von Anstrengung beim Stuhlgang oder andere Ursachen wie Übergewicht, langes Sitzen oder Schwangerschaft entstehen. Die Hauptbeschwerden sind Reizungen, Juckreiz, ein brennendes Gefühl im Anus und vor allem Blutungen beim Ausscheiden von Exkrementen. Diese Symptome können sich je nach Ausmaß der Hämorrhoiden verschlimmern und sogar so weit gehen, dass ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist.
Die verschiedenen Schweregrade
In der Medizin werden vier Schweregrade von Hämorrhoiden unterschieden. Je nachdem, auf welcher Stufe Sie sich befinden, sind die Symptome und Lösungen nicht genau dieselben.
- Stufe 0: Hämorrhoiden werden als gesund angesehen und bilden eine Reihe von Gewebepolstern, die kreisförmig um den Anus angeordnet sind. Man verspürt keine Schmerzen, denn das Problem tritt erst auf, wenn diese Venen sich abnormal wölben.
- Stufe 1: Die Hämorrhoiden vergrößern sich leicht. Der Betroffene hat ein Fremdkörpergefühl, ohne jedoch Schmerzen zu empfinden. Es kann Juckreiz im Analbereich oder sogar hellrote Blutungen beim Stuhlgang auftreten.
- Stufe 2: Das Volumen der Hämorrhoidalvenen ist stark vergrößert, das Fremdkörpergefühl ist verstärkt, die hellrote Blutung tritt häufiger auf und beim Stuhlgang treten Schmerzen auf.
- Stufe 3: Knötchen (abnormale, runde, tastbare Gebilde) treten beim Stuhlgang hervor und ziehen sich dann zurück. Es treten starke Schmerzen auf, und es kann zu Nässen und Brennen am After kommen.
- Stufe 4: Die Knötchen befinden sich dauerhaft außerhalb des Anus. Die Schmerzen sind dann sehr stark. Die anderen Symptome, Blutung, Nässen und Brennen sind ebenfalls vorhanden und werden verstärkt.